Mammillaria elongata
Wasser und Wiederstandsfähigkeit
Mammillaria elongata ist in tropischen, subtropischen und halbwüstenartigen Regionen mit spärlichen Niederschlägen, intensiver Sonneneinstarhlung
und heißen Temperaturen verbreitet. Die optimale Temperatur für das wachstum ist 20 - 35 °C. Temperaturen niedriger als 10 °C oder höher als 35 °C
werden das Wachstum verlangsamen und die Ruhephase auslösen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu hoch sein und die Umgebung sollte gut belüftet
sein. Hohe Luftfeuchtigkeit und Staunässe ist zu vermeiden.
Sonnenlicht
Mammillaria elongata ist eine heliophile Pflanze und benötigt für ihr Wachstum und ihre Blüte ausreichend
Sonnenlicht. Sie kann auf dem Balkon oder im Garten ohne Schatten gestellt werden. Allerdings sollte sie im
heißen Sommer nicht zu lange in der prallen Sonne bleiben, da hohe Temperaturen Schäden an der Pflanze verursachen können. Es uss
dann für Schatten und kühlere Temperaturen gesorgt werden
Boden
Mammillaria elongata wächst am besten auf fruchtbaren, kiesreichen, wasserduchlässigen Böden mit einem Ph-Wert von 6-
7.Häufig wird ein Substrat mit 60% Vermiculit + 20% Kokoskokos oder Torfmoos + 20% Sandboden verwendet. Eine kleine
Menge organischer Blumenerde kann ebenfalls hinzugefügt werden. Leichte Kulturmedien wie Vermiculit eignen sich gut
dazu, die Luftdurchlässigkeit des Bodens zu verbessern. Eierschalenpulver oder Vermicompost können ebenfalls hinzugefügt
werden, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen.
Vermiculit
Das Mineral Vermiculit ist ein eher selten vorkommendes Schichtsilikat aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“
mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung (Mg0,5, Ca0,5, Na, K)0,7(Mg, Fe, Al)3[(OH)2|(Al, Si)2Si2O10]·4H2O oder
etwas vereinfacht Mg0,7(Mg, Fe, Al)6(Si, Al)8O20(OH)24·8H2O.
Dichte (g/cm3): gemessen: 2,2 bis 2,6; berechnet: 2,26
Farbe: farblos, grauweiß, gelbbraun, graugrün, grün
Bruch Tenazität: uneben
System-Nr. nach Strunz und nach Dana: 9.EC.50 (8. Auflage: VIII/H.21); 71.02.02d.03
Gitterparameter: a = 5,35 Å; b = 9,26 Å; c = 28,89 Å; β = 97,1°
Die Bewässerung
Nach dem Winterschlaf bekommt der Warzenkaktus steigende Wassergaben, bis Mitte Mai sollte der Topf wachstumsbereit durch-feuchtet sein. Der Warzen-kaktus wird nun bis
September normal gegossen, wobei normal eher mäßig heißt – immer erst Wasser nachgeben, wenn die Topferde oben abgetrocknet ist.
Sie können ganz normales Leitungswasser nehmen. Wenn das sehr hart ist, müssen Sie den Warzenkaktus aber mindestens jedes
zweite Jahr umtopfen.
Mammillaria elongata düngen
Mammillaria elongata kennt im Gegensatz zu Wüstenkakteen Erde, aber Erde mit wenig Nährstoffen. Im Topf hätte er irgendwann
überhaupt keine Nährstoffe mehr zur Verfügung, wenn Sie nicht für Nachschub sorgen. Wann das der Fall ist, hängt von „der Laune“
Ihres Warzenkaktus ab. Ein normal wachsender Warzenkaktus begnügt sich pro Saison mit etwas Dünger einmal im Monat.
Vor allem Stickstoff braucht er recht wenig, der ist aber für das Wachstum von „Durchschnittspflanzen“ wichtig und deshalb
reichlich in normalem Volldünger. Also brauchen Sie Kakteendünger mit wenig Stickstoff, etwa 1 Teil Stickstoff (N) zu 2 Teilen Phosphor (P) und Kalium (K). Preiswerter geht es mit
selbst gemischtem Dünger und mit Blühpflanzendünger, der manchmal genau dieses Verhältnis aufweist.
Pro Saison bedeutet in der Hauptwachstumszeit von Mai bis August. Wobei die erste Düngergabe verabreicht werden sollte, sobald der Warzenkaktus ins Wachstum startet. Er
setzt nämlich auch gleich im Frühjahr die erste Blüte an. Manchmal kommt im Sommer eine zweite Blüte, wenn der Warzenkaktus im Freien steht.
Umtopfen
Mammillaria elongata muss normalerweise immer dann umgetopft werden, wenn seine Wurzeln das Substrat komplett durchwurzelt haben. Das ist nach zwei oder drei Jahren der
Fall, am besten zum Ende der Überwinterung, wenn das Substrat noch nicht angegossen wurde. Bereiten Sie zuerst das neue Pflanzgefäß vor. Die Drainageschicht kann schon
eingefüllt werden, und stellen Sie das fertig angemischte Substrat + Schäufelchen gut zugänglich bereit.
Lösen Sie den Pflanzenkörper vorsichtig aus dem Topf und schütteln Sie so viel Erde wie möglich ab, damit die Wurzeln genau inspiziert werden können. Alle vertrockneten,
verrotteten oder sonst wie abgestorbenen Teile werden entfernt. Schädlingsbefall wird behandelt.
Nun halten Sie den Warzenkaktus senkrecht in das vorbereitete Pflanzgefäß und füllen rundum neues Substrat ein. Ist der Topf aufgefüllt, sollten Sie ein wenig rütteln/stucken,
damit das Substrat sich setzt, ggf. muss noch etwas nachgefüllt werden. Wenn Sie an den Wurzeln nicht allzu viel beschneiden mussten, können Sie sofort (wenig) angießen.
Müssen sich erst neue Feinwurzeln bilden, sollten Sie ein bis zwei Wochen damit warten.
Wenn Sie den Warzenkaktus mit Leitungswasser gießen, sollten Sie ihn mindestens jedes zweite Jahr umtopfen, oder sogar jedes
Jahr, wenn das Wasser in Ihrer Gegend sehr kalkhaltig ist. Dann steigern Sie nämlich mit jedem Gießen den pH-Wert ein wenig, bis er
in Wertebereiche steigt, die Ihrem Warzenkaktus nicht mehr behagen (wenn Sie messen möchten: über 7,5 wird es kritisch). Wenn Sie
den Kaktus in neue Erde setzen, sitzt er auch wieder in normalen pH-Werten, wobei Sie nicht immer einen neuen Pflanztopf brauchen,
sondern auch einfach das Substrat austauschen können.
Überwinterung
Wenn die Außentemperaturen im Tag-Nacht-Durchschnitt dauerhaft auf ca. 12 °C sinken, ist es Zeit, dass der Warzenkaktus ins Haus
umzieht. Das ist je nach Region im September/Oktober der Fall.
Nun beginnt auch die Zeit, in der der Warzenkaktus nur noch sehr eingeschränkt mit Wasser versorgt wird. Schon vor dem Umzug
können Sie die Wassergaben nach und nach reduzieren. Im Winterquartier gibt es dann nur noch so viel Wasser, dass die Wurzel nicht vollkommen austrocknet.
Die Düngergaben werden bereits im August eingestellt. Das Winterquartier sollte hell sein und Temperaturen zwischen 2 und 15 °C aufweisen, Mammillaria elongata ist da nicht
sonderlich wählerisch. 4 bis 12 °C sind am besten für die Blüteninduktion, weil der Warzenkaktus unter diesen Bedingungen wirklich zur Ruhe kommt.
Diese Ruhezeit darf er nun mindestens 4 Monate genießen, bis er ab Ende März mit leichten Wassernebeln auf die Wachstumssaison vorbereitet wird und gleich anschließend (mit
ansteigenden Wassergaben) angegossen wird. Vor dem Ausräumen ins Sommerquartier ist ggf. wieder etwas Gewöhnung fällig, langsam ans Sonnenlicht, z. B. mit zweiwöchigem
Beschatten (in der Mittagszeit).
Sorten und Arten
Mammillaria elongata gehört zu den bekannteren und häufigeren Kakteen aus der Gattung Mammillaria, die es in zwei Unterarten gibt:Mammillaria elongata subsp. elongata: Der
eigentliche Warzenkaktus, wie hier beschriebenM. elongata subsp. echinaria, der im Gegensatz zur Nominalform 2, 3 dunkle Mitteldornen trägt, die Pflege bleibt aber gleich.
Es gibt einige Zuchtformen der Mammillaria elongata:
Mammillaria elongata ‚Copper King‘: Mit kupferfarbenen Dornen sehr dekorativ
Mammillaria elongata ‚Cristata‘, der Brain Cactus, weil er eben genau so aussiet
Mammillaria elongata ‚Julio‘: Normale Gestalt, hübsche rosa Blüten
Mammillaria elongata ‚mostruosa‘: Langsam wachsend, selten, fast dornenlose grüne „Knubbelchen
Vermehrung
Mammillaria elongata produziert dauernd Nachwuchs, den Sie abschneiden, bewurzeln und in einen eigenen Topf pflanzen können. Aus Samen kann er auch gezogen werden (sogar
aus selbst gewonnenen, wenn Sie einen zweiten Mammillaria zu Bestäuben haben).
Wenn er geblüht hat, könnte es sogar passieren, dass er sich selbst aussät. Dann tauchen (manchmal noch im Jahr der Blüte) Mini-Kakteen im Pflanzgefäß auf. Für angehende
Züchter: Bei den derart entstandenen Winzlingen handelt es sich nicht unbedingt um sortenreine Arten. Die Bestäubung erfolgte ja unkontrolliert, und Kakteen kreuzen sich leicht
untereinander.
Fazit
Mammillaria elongata gehört für Kakteenexperten nicht gerade zu den exotischsten Kakteen, könnte aber ganz alleine ein
großes Wohnzimmer abwechslungsreich verzieren. Es gibt ihn nämlich in einigen verschiedenen Gestalten, die sich optisch
ganz gewaltig unterscheiden. In der Pflege kaum, alle Formen des Warzenkaktus sind recht anspruchslos und wuchswillig
und sogar gut für erste Zuchtversuche geeignet.